„Es ist nichts Neues: Frauen sind in fast allen Bereichen des Arbeitsmarktes deutlich schlechter gestellt. Ein lang bekanntes und strukturelles Problem, das die Bundesregierung vor sich her schiebt. Notwendig ist eine entschlossene Politik, die prekärer Beschäftigung und dem Niedriglohnsektor einen Riegel vorschiebt“ kommentiert Susanne Ferschl, Allgäuer Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE den Equal Pay Day am 10. März.

Auch im Ostallgäu arbeiten Frauen weitaus häufiger als Männer in Teilzeit oder gar auf geringfügiger Basis. Vollzeitbeschäftigte Frauen verdienen in Bayern im Schnitt 600 Euro weniger als vollzeitbeschäftigte Männer. Im Ostallgäu ist dieser Unterschied noch gravierender, hier verdient eine Frau mehr als 950 Euro, und damit ein Viertel, weniger als vollzeitbeschäftigte Männer. Knapp jede dritte vollzeitbeschäftigte Frau arbeitet im Niedriglohnbereich.

„Die Corona-Krise hat uns allen viel abverlangt, insbesondere Frauen. Sie arbeiten überwiegend in systemrelevanten Berufen, die häufig schlecht bezahlt werden, wie z.B. Pflege, Erziehung, Einzelhandel, Reinigung. Und oben drauf schultern sie auch noch die Hauptaufgabe unbezahlter Sorgelast. Diese Schieflage in der Geschlechtergerechtigkeit kann deutlicher nicht sein. Politik muss mit Anerkennung, Zeit und Lohn für konkrete Maßnahmen sorgen. Wir brauchen einen gesamtgesellschaftliche Initiative zur Reduzierung von Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich und eine deutliche Besserstellung von Frauen im Beruf und Privaten“ so Ferschl.