„Die heute von ver.di anlässlich des Internationalen Tages der Sozialen Arbeit vorgestellten Daten zeigen: es muss endlich etwas passieren und zwar schnell“, kommentiert die bayerische Abgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Susanne Ferschl.

Ferschl weiter: „Das grundsätzliche Problem ist lange bekannt, doch die nun vorgelegten Zahlen sind in ihrem Ausmaß erschreckend: Fast zwei Drittel der Beschäftigten fühlen sich permanent an der Grenze der eigenen Belastbarkeit. Mehr als drei Viertel gehen davon aus, dass sie in ihren Berufen nicht das Rentenalter erreichen werden.  Ursache hierfür sind insbesondere schlechte Arbeitsbedingungen und die Erwartung, dass diese sich weiter verschlechtern. Mehr als jeder zweite Beschäftigte in Bayern klagt darüber, dass die Bedarfe und somit die Belastung seit der Corona-Krise deutlich angestiegen sind.

Der Fachkräfte-Mangel ist in allen sozialen Berufen Realität – und das ist auch kein Wunder, wenn man sich die Arbeitsbedingungen bei gleichzeitig viel zu niedriger Bezahlung vor Augen führt.“

Adelheid Rupp, Landessprecherin DIE LINKE Bayern bestätigt dies und ergänzt: „Die meisten Angestellten im sozialen Bereich brennen für ihren Beruf – nach wenigen Monaten merken sie aber oft: Auf Dauer ist das nicht zu schaffen.  Die Beschäftigte verlassen ihre Berufe. Corona hat die Situation noch einmal weiter verschärft.

So kann es nicht weitergehen! Die Daten zeigen nämlich auch, dass ein Zusammenbruch von relevanten Teilen der Kinder- und Jugendhilfe droht. Die Ampel duckt sich weg und verweigert die Realität.

Wir als Linke fordern statt Sonntagsreden umgehend einen Fachkräftegipfel für die Soziale Arbeit. Soziale Arbeit hält unsere Gesellschaft zusammen und das muss sich endlich auch im Regierungshandeln niederschlagen. Der Bund muss sich mit Ländern, Kommunen, Gewerkschaften und Trägern zusammensetzen und mit ihnen gemeinsam Lösungswege zur Überwindung der akuten Krise zu finden. Es braucht massive Anstrengungen, um soziale Berufe aufzuwerten und das kostet Geld. Was wir heute investieren wird die Folgekosten reduzieren. “