Die bayerische Sozialministerin Scharf will die tägliche Arbeitszeit erhöhen und künftig mehr als 10 Stunden ermöglichen. Laut Scharf, sei dies an die Lebensrealitäten der Beschäftigten angepasst und wirke dem Fachkräftemangel entgegen. „Mit diesem Vorstoß ist die Sozialministern völlig auf dem Holzweg. Verschlechterte Arbeitsbedingungen führen zu weniger und nicht zu mehr Personal. Schon jetzt ist doch zu beobachten, dass gerade die Berufe, mit den unattraktivsten Arbeitsbedingungen größte Schwierigkeiten haben, Personal zu rekrutieren. Wer wirklich glaubt, so dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt.“ kommentiert Susanne Ferschl, Allgäuer Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE.
Ferschl weiter:
„Der Fachkräftemangel ist in vielen Branchen hausgemacht, ob in der Gastronomie, in den Kitas oder im Handwerk. Oft ist er eine Folge hoher Arbeitsbelastung und geringer Löhne. Jetzt auch noch längere Arbeitszeiten zu fordern, ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten, sondern setzt auch deren Gesundheit auf’s Spiel. Genau umgekehrt wird ein Schuh draus: Um den Fachkräftemangel wirklich nachhaltig und effektiv zu bekämpfen, müssen Arbeitsbedingungen verbessert und Arbeitszeiten so gestaltet werden, dass Familie und Beruf vereinbar ist.