Bei etlichen Autoherstellern und Zulieferern in Deutschland stehen aktuell Sparmaßnahmen und Personalabbau ab – auch bei Bosch. Der weltgrößte Zulieferer und seine Tochtergesellschaften haben in den Jahren 2007 bis 2019 Fördermittel von zusammen knapp 400 Millionen Euro vom Bund erhalten. Das geht aus der Antwort [PDF] der Bundesregierung auf eine Anfrage von Susanne Ferschl hervor.

Bosch-Konkurrent Conti streicht allein in Deutschland 3.600 Stellen, weltweit 5.000. An den Konzern in Hannover floss zwischen 2007 und 2019 mit 72 Millionen Euro eine deutlich niedrigere Förderung als an Bosch in Stuttgart.

„Die Kosten für die kommende Transformation hin zu Elektromobilität dürfen nicht allein Beschäftigte und Sozialkassen tragen. Die Unternehmen haben sich einer Transformation verweigert. Kurzfristiger Profit war wichtiger als Investitionen in nachhaltige und zukunftsorientierte Produkte. Das rächt sich jetzt. Es ist ein Skandal, dass man die Beschäftigten wie heiße Kartoffeln fallen lässt, obwohl sie den Gewinn und die Dividenden der letzten Jahre erwirtschaftet haben“, kommentiert Susanne Ferschl die Zahlen.

Ferschl mahnt ein „aktive Wirtschaftspolitik“ an. Der Bund müsse investieren und so Unternehmen unterstützen. „Gleichzeitig müssen Arbeitgeber an den Transformationskosten beteiligt werden und Beschäftigte ein Mitspracherecht bei wirtschaftlichen Entscheidungen erhalten. Eine beschäftigungsorientierte Arbeitsmarktpolitik setzt auf Qualifizierung und gute Arbeit“, so Ferschl: „Damit Beschäftigten bei Arbeitslosigkeit nicht der soziale Abstieg droht, ist die Arbeitslosenversicherung zu stärken. Nur so lässt sich der Umbau der Wirtschaft sozial und ökologisch organisieren.