Auswertung der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Susanne Ferschl u. a. und der Fraktion DIE LINKE. betreffend „Arbeits- und Lebensrealität in Bayern“, BT-Drs. 20/7601
Zusammenfassung:
Bayern sticht bei der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern weiterhin deutlich aus dem gesamtdeutschen Durchschnitt hervor. Das macht sich zuallererst bei den Löhnen bemerkbar. Zwar liegt der Medianlohn aller sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten in Bayern 2022 mit 3.792 um 146 Euro über dem bundesweiten Wert. Die Ungleichheit zwischen männlichen und weiblichen Beschäftigten ist beim Medianlohn mit einer Differenz von 530 Euro allerdings deutlich größer als in Gesamtdeutschland (360 Euro) und der Gesamtheit der westdeutschen Bundesländer (453 Euro) (siehe Fragen 6 und 7).
Über die Löhne hinaus macht sich die überdurchschnittliche Ungleichheit auch bei den Beschäftigungsformen bemerkbar. So arbeitete in Bayern 2022 mit 62,8 Prozent ein deutlich geringerer Anteil der weiblichen Kernerwerbstätigen in einem Normalarbeitsverhältnis als im Bundesdurchschnitt (66,1). Zeitgleich war der Anteil männlicher Beschäftigter in atypischen Beschäftigungsverhältnissen in Bayern geringer und der weiblicher Beschäftigter höher als im Bundesschnitt (Fragen 1 und 2). Auch bei der Teilzeitbeschäftigung (Frage 3) und bei geringfügigen Tätigkeiten im Nebenjob (Frage 11 und 12), liegt der Anteil weiblicher Beschäftigter in Bayern über dem gesamtdeutschen Schnitt.
Mit ausschlaggebend für diese Ungleichheit dürfte auch der Mangel an Kita-Plätzen sein. Um den geltenden Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz gewährleisten zu können, fehlen in Bayern rund 46.600 Betreuungsplätze für Kinder im Alter unter 3. Für Kinder im Alter von 3 bis 6 fehlen 23.400 Betreuungsplätze (Frage 16). Die Lücke bei den unter 3-Jährigen hat sich dabei seit 2012 von 27.400 auf 46.600 Plätze beinahe verdoppelt. Auch der Rückgang atypischer Beschäftigungsverhältnisse in Bayern stagniert in Bayern im Gegensatz zum Bundestrend
Im Detail: