Auswertung der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage Öffentliche Auftragsvergabe (Drs. 20/13199) von Susanne Ferschl u.a. und der Gruppe DIE LINKE im Bundestag
Zusammenfassung:
Öffentliche Auftragsvergaben sind ein großer und wichtiger Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Über 100 Milliarden Euro umfasste das Gesamtauftragsvolumen im Jahr 2022. Es teilte sich nahezu gleichmäßig auf Bund, Länder und Kommunen auf. Dienstleistungen machen den größten Anteil aus, gefolgt von Lieferleistungen und knapp dahinter den Bauleistungen.
Der Anteil der Vergaben (bezogen auf das Gesamtauftragsvolumen), bei denen Nachhaltigkeitskriterien angewandt werden, ist immer noch recht gering: Im Bund sind es knapp 10 Prozent, in den Ländern 5 Prozent und in den Kommunen nur knapp 3 Prozent. Vergaben, bei denen das Zuschlagskriterium zu 100 Prozent der Preis ist, haben auf der anderen Seite immer noch einen viel zu hohen Anteil am Volumen: Im Bund und in den Ländern sind es etwas weniger als 20 Prozent, in den Kommunen sogar fast 25 Prozent. Hier wird gänzlich auf soziale Aspekte und umweltbezogene Kriterien verzichtet.
Darüber, wie viele Aufträge an tarifgebundene Auftragnehmer gehen, hat die Bundesregierung keine Kenntnis.
Die Auswertung im Einzelnen: