„Trotz Applaus und wohlfeiler Ankündigungen aus der Politik arbeiten Pflegekräfte weiter am Rand der Erschöpfung und sollen nun auch noch auf Lohnerhöhungen verzichten. Von dieser Missachtung haben die Kolleginnen und Kollegen den Kanal zu Recht voll“, erklärt Susanne Ferschl, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die Warnstreiks, die heute aufgrund der stockenden Tarifverhandlungen der Länder vielerorts an Unikliniken stattfinden. Ferschl weiter:

„Die Warnstreiks sind absolut nachvollziehbar: Schon jetzt stimmen die Beschäftigten mit den Füßen ab und verlassen ihren Beruf, weil würdevolle Arbeit nicht möglich ist. Das wiederum verschärft in der aktuellen Situation die Lage in den Krankenhäusern, denn Betten allein pflegen keine Menschen. Ich unterstütze die Streiks der Beschäftigten ausdrücklich und fordere die Verhandlungsführer dazu auf, ein Zeichen zu setzen. Angesichts der vierten Welle ist es verantwortungslos, die berechtigten Forderungen der Pflegekräfte und der anderen Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder zurückzuweisen. Stattdessen muss sich die gesellschaftliche Anerkennung auch in angemessenen Lohnerhöhungen und Entlastungen niederschlagen. Das ist nicht nur eine Frage der Lohngerechtigkeit. Es darf nicht sein, dass die Kosten der Pandemie ausgerechnet von denjenigen kompensiert werden sollen, die zur Bewältigung ebendieser unverzichtbar sind. Zudem wird über höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen auch der Fachkräftemangel bekämpft und Pflegekräfte werden für ihren Beruf zurückgewonnen.

DIE LINKE unterstützt die Forderung nach fünf Prozent mehr Lohn und fordert darüber hinaus eine Pandemiezulage in Höhe von 500 Euro.“