aus: Allgäuer Zeitung, 18.10.2021

Die Pandemie hat sich laut einer Antwort auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Susanne Ferschl (Linke, Kaufbeuren) stark auf die Situation der Leiharbeiter in der Region ausgewirkt – allerdings mit örtlichen Schwankungen. So lag der Anteil der Leiharbeiter an den Beschäftigten in Kaufbeuren mit 4,6 Prozent im Jahr 2020 am höchsten, gefolgt von Memmingen mit vier Prozent. In den Landkreisen Ober- und Ostallgäu betrug er dagegen nur 0,3 Prozent.

„Leiharbeit bedeutet Unsicherheit“, sagte Ferschl. Es sei ein gutes Zeichen, dass in der Allgäuer Wirtschaft nur selten darauf zurückgegriffen werde. Sorge bereiteten ihr aber die Städte. So ging demzufolge die Zahl der Leiharbeiter in Kempten von 2019 auf 2020 um mehr als ein Drittel zurück – während die gesamte Beschäftigtenzahl nur um 1,2 Prozent sank.

In Memmingen betrug der Rückgang etwa 20 Prozent, in Kaufbeuren sind es etwa elf. Das zeige, wie krisenanfällig Leiharbeit sei, sagte die Abgeordnete. Stattdessen brauche man Weiterbildungen und unbefristete Arbeitsverhältnisse, „auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel“.