„Die Beschäftigten in der bayerischen Milchwirtschaft beteiligen sich völlig zu Recht an den von der Gewerkschaft NGG ausgerufenen Warnstreiks. Das Angebot der Arbeitgeber um eine 1,5 prozentige Erhöhung ist ein Armutszeugnis und keine Verhandlungsgrundlage“ kommentiert Susanne Ferschl, Allgäuer Bundestagsabgeordnete, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE und ehemals langjährige Betriebsratsvorsitzende von Nestlé in Biessenhofen den dortigen Warnstreik, dem sie einen Solidaritätsbesuch abstattete und dafür kurz die Haushaltsberatungen in Berlin unterbrochen hat. Ferschl weiter:

„In der bayerischen Milchindustrie arbeiten fast 20.000 Menschen, die gemeinsam einen Rekordumsatz von 11,7 Milliarden Euro im Jahr 2019 erwirtschaftet haben. Und auch im Jahr 2020 wird sich da nicht viel ändern, denn trotz Corona hat die Milchwirtschaft keine finanziellen Einbußen zu verzeichnen. Dafür sind auch die Beschäftigten verantwortlich, die in den letzten Monaten dafür gesorgt haben, dass die Regale im Supermarkt gefüllt sind. Corona kann wirklich nicht als Ausrede benutzt werden, entsprechende Entgelterhöhungen zu verweigern. Die geforderten 6 Prozent der Gewerkschaft NGG, aber mindestens 190 Euro mehr, sind mehr als verdient und wären eine Anerkennung, die die systemrelevanten Beschäftigten verdienen. Die Kolleginnen und Kollegen haben meine volle Solidarität und ich wünsche ihnen beim zweiten Verhandlungstermin am 8. Oktober viel Erfolg und hoffe, dass die Streiks ihre Wirkung erzielen. Denn nur ein starker Tarifvertrag kann gute Löhne garantieren und diese sind zur Bewältigung der Krise notwendig um ein Motor für die Wirtschaft zu sein.“