Aus den aktuellen Berechnungen des DGB geht hervor, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Bayern im Jahr 2018 insgesamt 139 Millionen unbezahlte Überstunden leisteten. Dadurch sind den Beschäftigten brutto etwa vier Milliarden Euro Lohn entgangen und rund 1,5 Milliarden Euro Sozialversicherungsbeiträge wurden nicht gezahlt, erklärt der DGB. Susanne Ferschl, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag dazu: „Die Zahlen sind wirklich skandalös. 139 Millionen unbezahlte Überstunden gleichem organisierten Lohnraub und die Arbeitgeber prellen so auch noch die Sozialkassen! Überstunden gehen immer zu Lasten der Gesundheit und Freizeit der Beschäftigten. Die Bedürfnisse und die Gesundheit von Menschen müssen Vorrang haben vor den ökonomischen Interessen der Unternehmen!“
Ferschl weiter: „Statt noch mehr Flexibilisierung, brauchen wir mehr Schutz und Regulierung für gute und sichere Arbeitsverhältnisse sowie eine Umverteilung von Arbeit. Es kann nicht angehen, dass die einen arbeiten bis zum Umfallen und die anderen stecken in der Teilzeitfalle fest, weil sie von dem neuen Teilzeit- und Befristungsgesetz gar nicht profitieren. DIE LINKE setzt sich für eine Absenkung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit auf 40 Stunden und für ein Rückkehrrecht auf Vollzeit für alle ein. Mitbestimmungsrechte von Betriebs- und Personalräten in Fragen der Personalbemessung sind zwingend einzuführen, damit eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit nicht zu Arbeitsverdichtung führt.“